In meiner Blog-Beitragsliste ist mir eben ein früherer Artikel über Zuschussverlage aufgefallen, von dem ich denke, dass es nicht schadet, aktuell auf ihn hinzuweisen. Also habe ich ihn aus der Versenkung geholt und stelle ihm dem staunenden Leser zur Verfügung.
Dienstleistungshonoar
Dass Edition Blaes für seine Dienstleistung Honorar in Rechnung stellt, verstecke ich nicht, im Gegenteil. Ich weise klar darauf hin, welche Leistungen ich anbiete und dass ich Honorar dafür berechne. Unter diesem Aspekt gesehen zählt mein kleiner Verlag also zu den berüchtigten Abzockern, den sogenannten Druckkosten-Zuschussverlagen. Wobei der Begriff „Zuschuss“ nicht korrekt, sondern grundlegend falsch ist. Denn bei den Kosten, die dem Autor entstehen, handelt es sich nicht um einen Zuschuss, sondern er übernimmt die gesamten Kosten, die bei einer Buchveröffntlichung entstehen. Angefangen beim Lektorat, über Korrektorat, Coverdesign, Buchsatz und Druckkosten. Ob und in welcher Qualität diese Leistungen durchgeführt werden, kann ich nicht beurteilen, ich weiß nur von einem Autor, der mir vor einiger Zeit ein dickes Papierbündel gezeigt hat, ein angeblich lektoriertes Manuskript, edel mit einer roten Schnur umwickelt und mit einem ebenfalls roten Siegel versehen. Äußerlich das das Ganze also beeindruckend aus, der Blick ins aufgeschnürte Manuskript hielt allerdings eine Überraschung bereit. In dem mehrerere hundert Seiten Werk war keine Korrektur zu entdecken. Nicht eine einzige! So etwas wäre schon auf nur einem Blatt ungewöhnlich, aber bei einem Manuskript mit über 300 Seiten ist es völlig unmöglich. Da hat der Autor also für Lektorat bezahlt (im Voraus natürlich) und keinen Gegenwert dafür bekommen!
Honorar bei Edition Blaes
Auch Edition Blaes berechnet Honorar für das Lektorat, Korrektorat und Buchdesign. Allerdings gibt es einen wesentlichen Unterschied zu den meisten anderen Dienstleistungsverlagen: Ich ziehe meine Autoren nicht über den Tisch, sondern biete ihnen engagierte und professionelle Dienstleistung – zu einem fairen Honorar. Dies bestätigen auch meine Autoren, zu denen jeder Kontakt aufnehmen kann, denn meine Referenzen sind nicht getürkt. Es stecken reale Personen dahinter, die gern bereit sind, über die Art und Weise der Zusammenarbeit mit mir zu berichten.
Und ich berechne mein Honorar nicht vor, sondern nach erbrachter Arbeit.
Schwarze Schafe bei den Dienstleistungsverlagen
Wie ich an anderer Stelle schon öfter geschrieben habe, gibt es in der Zunft der Dienstleistungsverlage viele schwarze Schafe, denen es nur auf eines ankommt: möglichst viel Geld für möglichst wenig Leistung zu erzielen. Auf der Homepage des Montsegur-Autorenforums gibt es deshalb eine lange Liste von Dienstleistungsverlagen. Wobei deutlich darauf hingewiesen wird, dass die Liste mit der Qualität und Seriosität des Geschäftsmodells als solchem nichts zu tun hat.
Es bleibt also jedem Autor selbst überlassen, zu prüfen, welches Angebot ihm seriös erscheint und welches nicht. Mit Vernunft und Taschenrechner lässt ich das relativ leicht überprüfen.
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Wer diese Informationen aufmerksam liest, weiß ziemlich schnell, worauf ein Autor achten sollte, bevor er einen Vertrag mit einem Verlagsdienstleister unterschreibt. Worauf unbedingt zu achten ist: Geld fließt erst nach erbrachter Leistung!
Und: Nicht jeder Dienstleistungsverlag ist ein Abzocker! Es gibt auch seriöse – BoD zum Beispiel. Meine ersten Kurzgeschichten habe ich dort veröffentlicht. Jahre her. Ich zähle vermutlich zu den ersten Autoren, die ihr Buch dort veröffentlicht haben. Aber das nur nebenbei …