Toxisches Umami?

»Toxisches Umami« (Wortkombination von mir) – wie konnten die Deutschen so viele Jahre ohne diese beiden Begriffe leben?

Bis vor wenigen Jahren gab es im normalen deutschen Sprachgebrauch, also in der Umgangssprache, weder das Wort »toxisch« noch den Begriff »Umami«. Jetzt sehe – und höre – ich beide täglich. Meist mehrfach. Ich höre sie in Talkshows und lese sie in Internetartikeln, wo sie besonders gern benutzt werden.

Toxisch

Toxisch heißt »giftig« und »Umami« ist ein japanisches Wort, das auf Deutsch so was wie »köstlich« bedeutet. Man kann es seit kurzem in sehr vielen Rezepten finden. »Diese Soße ist pures Umami«, so heißt es zum Beispiel. Aha! Und was bedeutet das? Wie schmeckt die Soße also? Herzhaft? Köstlich? Welches Aroma hat sie? Keiner weiß es …

Anmerkung: In diesem Artikel ist der Begriff ausführlich erklärt.

»Toxische Beziehung«, das liest und hört man ebenfalls sehr häufig. Früher sagte man dazu, »problematische« oder »schwierige« Beziehung«, was es meiner Meinung nach besser trifft. Heutzutage sagt man halt »toxische Beziehung«.

KI erklärt den Begriff »toxische Beziehung« übrigens so:

Eine »toxische Beziehung« bezeichnet eine Beziehung, die für die beteiligten Personen emotional, psychisch oder sogar physisch schädlich ist. Solche Beziehungen zeichnen sich durch eine Reihe von negativen Verhaltensmustern und Dynamiken aus, die das Wohlbefinden der Beteiligten beeinträchtigen. Hier sind einige typische Merkmale einer toxischen Beziehung:

Mangel an Respekt: Eine oder beide Personen missachten die Grenzen und Bedürfnisse des anderen. Dies kann sich in herabwürdigenden Kommentaren, Kritik oder Verachtung äußern.

Manipulation und Kontrolle: Eine Person versucht, die andere zu kontrollieren oder zu manipulieren, um ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche durchzusetzen. Dies kann durch Schuldzuweisungen, emotionalen Druck oder Drohungen geschehen.

Kommunikationsprobleme: Statt offener und konstruktiver Kommunikation gibt es häufig Missverständnisse, Vorwürfe und Streitigkeiten. Gespräche enden oft in Konflikten, ohne dass Lösungen gefunden werden.

Eifersucht und Misstrauen: Übermäßige Eifersucht und ständiges Misstrauen können zu Kontrolle, Überwachung und Anschuldigungen führen, die die Beziehung weiter belasten.

Abhängigkeit: In vielen toxischen Beziehungen gibt es ein Ungleichgewicht, bei dem eine Person stark von der anderen abhängig ist – emotional, finanziell oder in anderer Weise. Dies kann die Dynamik verschärfen und die Beziehung aufrechterhalten, obwohl sie schädlich ist.

Fehlende Unterstützung: Statt Unterstützung und Ermutigung gibt es in toxischen Beziehungen oft Gleichgültigkeit oder sogar Sabotage. Eine Person kann die Erfolge oder Bemühungen der anderen untergraben.

Physische und/oder emotionale Misshandlung: In extremen Fällen können toxische Beziehungen auch physische Gewalt beinhalten. Emotionaler Missbrauch, wie ständige Kritik, Erniedrigung oder emotionales Erpressen, ist ebenfalls ein häufiges Merkmal.

Toxische Beziehungen können in verschiedenen Kontexten auftreten – in romantischen Partnerschaften, Freundschaften, familiären Beziehungen oder beruflichen Verhältnissen. Sie können erheblichen Schaden anrichten, indem sie das Selbstwertgefühl und die psychische Gesundheit der beteiligten Personen untergraben. Das Erkennen und Beenden einer toxischen Beziehung ist oft ein schwieriger, aber notwendiger Schritt zur Verbesserung des eigenen Wohlbefindens und zur Wiederherstellung eines gesunden und ausgewogenen Lebens.

Sprech

Nun gut, im Laufe der Zeit ändern sich manche Begriffe halt. So heißt das, was ich als »Ausdrucksweise« bezeichne, heutzutage »Sprech«. Ein Ausdruck, den ich grauenhaft finde und nie benutzen werde – außer in diesem Artikel.

KI erklärt den Begriff folgendermaßen:

Der Begriff »Sprech« stammt aus der Linguistik und bezeichnet die Art und Weise, wie Sprache in der gesprochenen Form realisiert wird. Es umfasst die phonetischen, prosodischen und rhythmischen Aspekte der Sprache. Im Detail bedeutet dies:

Phonetik: Hier geht es um die Laute der Sprache, also wie einzelne Laute (Phoneme) gebildet und artikuliert werden. Dies umfasst die Untersuchung von Konsonanten, Vokalen, und anderen Lauten.

Prosodie: Dies betrifft die melodischen Aspekte der Sprache, wie Intonation, Tonhöhe, Lautstärke und Sprechtempo. Diese Aspekte tragen dazu bei, Emotionen, Betonungen und die Struktur der gesprochenen Sprache zu vermitteln.

Anmerkung: Prosodie … noch nie gehört!

Rhythmus: Dies bezieht sich auf die zeitlichen Muster der Sprache, also wie Silben und Wörter in zeitlicher Abfolge organisiert sind. Der Rhythmus kann sich je nach Sprache und Dialekt stark unterscheiden.

    Zusammengefasst beschreibt »Sprech« also die konkrete Ausführung von Sprache im gesprochenen Wort und berücksichtigt dabei sowohl die Lautproduktion als auch die melodischen und rhythmischen Muster, die das gesprochene Wort prägen.

    So, nun wissen wir also, was das hübsche Wort »Sprech« bedeutet. Wieder was gelernt …

    Umami

    Den Begriff »Umami« als Geschmacksbezeichnung kennt man erst seit rund 25 Jahren in Deutschland. (Ich bin das erste Mal vor rund drei Jahren über ihn gestolpert.) Mit »Umami« bezeichnet man den sogenannten »fünften« Geschmack. Außer »süß«, »sauer«, »salzig« und »bitter« gibt es ihn – um was eigentlich zu beschreiben? Ich kann mit Umami absolut nichts anfangen, deshalb werde ich den Begriff ebenfalls nicht benutzen. Ich nehme stattdessen lieber »herzhaft« oder »würzig«. Für mein Verständnis von Sprache/Ausdrucksweise sagt das mehr aus. Aber wie schon geschrieben … soll jeder so halten wie der Dachdecker. Der hat sich gar nicht gehalten und ist vom Dach gefallen. Ob der arme Kerl überlebt hat, ist nicht überliefert.

    Renate Blaes
    Renate Blaes
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