In Texten sehr beliebt: Füllwörter

In Texten aller Art sind Füllwörter (sehr) beliebt, doch ein Autor sollte sie meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Doch was sind Füllwörter (überhaupt)? Bei Füllwörtern handelt es sich um (zwar) häufig benutzte, aber (völlig) überflüssige Begriffe. Man kann sie (also) getrost weglassen. Sie sind (einfach) nicht notwendig.

Füllwörter

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Die häufigsten Füllwörter:

aber

absolut

also

auch

auch noch

außerdem

besonders

bloß

dann

denn

doch

durchaus

eben

ebenfalls

eher

eigentlich

einfach

erstmal

etwa

ganz

genau

gerade

gewissermaßen

gleich

halt

irgendwie

ja

mal

noch

nun

quasi

recht

regelrecht

schließlich

schon

sehr

sicher

sicherlich

so

sozusagen

tatsächlich

überhaupt

vielleicht

weil

wieder

wirklich

wohl

ziemlich

zumindest

zwar

Füllwörter, auch als „Füller“ oder „Hohlwörter“ bekannt, sind Wörter oder Ausdrücke, die in einem Text oder in der gesprochenen Sprache verwendet werden, um Pausen zu füllen, den Redefluss aufrechtzuerhalten oder um Unsicherheiten oder Denkpausen zu überbrücken. Sie leisten inhaltlich (oft) wenig bis nichts zur Aussage des Textes, werden aber (dennoch) häufig eingesetzt.

Bedeutung von Füllwörtern

Pausenfüller: Füllwörter dienen oft dazu, Pausen im Sprechen oder Schreiben zu überbrücken, wenn der Sprecher oder Autor nach den richtigen Worten sucht oder eine Denkpause einlegt. Beispiele für solche Pausenfüller sind „ähm“, „also“, „nun“, „na ja“ usw.

Unsicherheit ausdrücken: Füllwörter werden oft verwendet, um Unsicherheit oder Zögern auszudrücken. Zum Beispiel kann jemand sagen: „Ich denke, dass das möglicherweise eine gute Idee ist.“

Höflichkeit und Zurückhaltung: Füllwörter können auch verwendet werden, um Aussagen abzuschwächen oder höflicher zu wirken. Zum Beispiel: „Das ist vielleicht nicht ganz richtig, aber ich denke, es könnte funktionieren.“

Betonung und Hervorhebung: Manchmal werden Füllwörter verwendet, um bestimmte Wörter oder Aussagen zu betonen oder hervorzuheben. Zum Beispiel: „Das ist wirklich interessant.“

Gesprächsfüller: In mündlichen Konversationen werden Füllwörter oft verwendet, um das Gespräch am Laufen zu halten, während der Sprecher nachdenkt oder eine Überleitung sucht. Sie verhindern, dass es zu längeren Pausen kommt.

Umgangssprachlich: Füllwörter sind oft in informellen oder umgangssprachlichen Gesprächen zu finden. In formelleren Texten oder Präsentationen werden sie in der Regel vermieden bzw. sollten sie vermieden werden.

Sprachgewohnheiten: Manche Menschen neigen dazu, bestimmte Füllwörter häufig zu verwenden, ohne es bewusst zu merken. Dies kann zu einer Gewohnheit werden.

Regional und kulturell variabel: Die Verwendung von Füllwörtern kann von Region zu Region und von Kultur zu Kultur variieren. In einigen Sprachen und Kulturen sind bestimmte Füllwörter häufiger anzutreffen als in anderen. In der deutschen, französischen und spanischen Sprache werden viele Füllwörter verwendet. In der chinesischen, japanischen und russischen Sprache sind Füllwörter weniger

Betonung und Intonation: Die Art und Weise, wie Füllwörter ausgesprochen werden, kann die Bedeutung einer Aussage verändern. Die Betonung und Intonation können den Eindruck vermitteln, dass der Sprecher unsicher, selbstbewusst oder zögerlich ist.


In der gesprochenen Sprache hören wir Füllwärter (sehr) häufig und sie sind in moderatem Maße akzeptabel, um die Kommunikation flüssiger zu gestalten. In schriftlichen Texten sind Füllwörter per se (zwar) auch nicht schlecht, allerdings sollten sie sehr sorgfältig und bewusst eingesetzt werden.

Verlust an Klarheit und Präzision: Füllwörter können die Klarheit und Präzision einer Aussage beeinträchtigen, da sie oft keinen inhaltlichen Beitrag leisten und die eigentliche Botschaft verwässern können.

Redundanz: Füllwörter fügen oft Redundanz hinzu und verlängern den Text oder die Rede unnötig, ohne wertvolle Informationen zu liefern.

Ablenkung: Übermäßige Verwendung von Füllwörtern kann den Leser oder Zuhörer ablenken und dazu führen, dass sie sich auf die Füllwörter selbst statt auf den Inhalt konzentrieren.

Verlust an Glaubwürdigkeit: Werden Füllwörter häufig verwendet, kann dies den Eindruck erwecken, dass der Sprecher oder Autor unsicher oder unvorbereitet ist, was die Glaubwürdigkeit beeinträchtigen kann.

Effizienz: In schriftlichen Texten oder Präsentationen ist Effizienz oft von Bedeutung. Füllwörter erhöhen die Lese- oder Hörzeit und können die Kommunikation ineffizient machen.

Professionelles Erscheinungsbild: In professionellen oder formellen Kontexten kann übermäßige Verwendung von Füllwörtern als mangelnde Sprachkompetenz oder mangelnde Sachkenntnis wahrgenommen werden.

Präzision: In technischen, wissenschaftlichen oder juristischen Texten ist Präzision von entscheidender Bedeutung. Füllwörter können die Genauigkeit beeinträchtigen und falsche Interpretationen ermöglichen.

Es war wirklich total wunderschön, diesen absolut fantastischen Sonnenuntergang am atemberaubend schönen Strand zu sehen.“

Der oben genannte Satz ist korrekt formuliert, da er grammatikalisch und sprachlich keine Fehler enthält. Dennoch enthält er überflüssige Füllwörter, die die Bedeutung des Satzes nicht verstärken, sondern (eher) verwässern. Die Wörter „wirklich“, „total“ und „absoluten“ dienen in diesem Kontext lediglich dazu, den Satz (unnötig) zu verlängern, ohne zusätzliche Informationen oder Klarheit hinzuzufügen. Der Satz könnte prägnanter und verständlicher formuliert werden, indem man die überflüssigen Füllwörter weglässt: „Es war wunderschön, diesen fantastischen Sonnenuntergang am Strand zu sehen.“

Wann sind Füllwörter (wirklich) sinnvoll?

Füllwörter können auch in Texten sinnvoll sein, um den Schreibstil flüssiger und persönlicher zu gestalten:

Informelle Texte: In informellen Texten wie persönlichen Tagebüchern, Blogs oder sozialen Medien ist die Verwendung von Füllwörtern akzeptabler. Sie können dazu beitragen, den Ton entspannter und gesprächsähnlicher zu gestalten.

Reden und Vorträge: In mündlichen Präsentationen oder öffentlichen Reden können Füllwörter gelegentlich verwendet werden, um Sprechpausen zu überbrücken oder den Sprechfluss aufrechtzuerhalten. Dies sollte jedoch in Maßen geschehen, um die Rede nicht unnötig zu verlängern.

Stilistische Effekte: Einige Autoren verwenden Füllwörter bewusst, um bestimmte stilistische Effekte zu erzielen. Um Unsicherheit oder Zögern in einem Charakter darzustellen oder eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen.

Dialoge und literarische Werke: In Dialogen von Romanen, Kurzgeschichten oder Theaterstücken können Füllwörter verwendet werden, um den Charakteren eine authentischere Sprache zu verleihen und ihre Sprechweise realistischer zu gestalten.

Betonung und Verstärkung: In einigen Fällen werde Füllwörter verwendet, um bestimmte Wörter oder Sätze zu betonen oder um den Leser auf etwas Wichtiges aufmerksam zu machen. Dies sollte jedoch sparsam und gezielt geschehen.

PS: In der gesprochenen Sprache gibt es ein Füllwort, das vermutlich am meisten verwendet wird, und zwar das Wörtchen „ähm“. Oft wird es auch nicht als – erkennbare – Gedankenpause genutzt, sondern taucht an Stellen, wo es definitiv nicht hingehört. Zum Beispiel „Ich … ähm ….“

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