Grammatikfrage: indirekte Rede

Korrekte Grammatik in einem Buch ist wichtig.

Hier ein kleiner Test:

Direkte Rede:

Das Wetter ist sommerlich warm.

Wie lautet die indirekte Rede?

Sie sagt, das Wetter sei sommerlich warm.
Sie sagt, das Wetter wäre sommerlich warm.


Direkte Rede:
Jeden Tag wird das Brot frisch gebacken.

Wie lautet die indirekte Rede?
Er sagt, jeden Tag würde das Brot frisch gebacken.
Er sagt, jeden Tag werde das Brot frisch gebacken.


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Die indirekte Rede, auch als Konjunktivrede bekannt, stellt im Deutschen und in anderen Sprachen oft eine Herausforderung dar. Hier sind die Hauptprobleme, die mit der indirekten Rede verbunden sind:

1. Konjunktivgebrauch

Die indirekte Rede erfordert häufig den Gebrauch des Konjunktivs. Dabei gibt es zwei Formen: Konjunktiv I und Konjunktiv II. Das richtige Anwenden dieser Formen stellt sich oft als schwierig dar:

  • Konjunktiv I: Wird meist in der indirekten Rede verwendet, um Aussagen, Gedanken oder Reden wiederzugeben. Zum Beispiel: „Er sagt, er sei müde.“
  • Konjunktiv II: Wird verwendet, wenn der Konjunktiv I mit der Indikativform identisch ist oder wenn man einen irrealen oder hypothetischen Charakter ausdrücken möchte. Zum Beispiel: „Er sagt, er wäre müde.“ Bedeutet: Vermutlich tut er nur so, als sei er müde.

2. Zeitformen

Die Zeitformen müssen in der indirekten Rede oft angepasst werden. Hierbei kann es leicht zu Fehlern kommen:

  • Präsens: „Er sagt: ‚Ich bin müde.’“ wird zu „Er sagt, er sei müde.“
  • Präteritum: „Er sagte: ‚Ich war müde.’“ wird zu „Er sagte, er sei müde gewesen.“
  • Perfekt: „Er hat gesagt: ‚Ich habe geschlafen.’“ wird zu „Er hat gesagt, er habe geschlafen.“

3. Personalpronomen und andere Pronomen

Die Änderung der Personalpronomen und anderer Pronomen kann verwirrend sein. Zum Beispiel:

  • Direkte Rede: „Ich werde es dir geben.“
  • Indirekte Rede: „Er sagt, er werde es ihm geben.“

4. Kontextabhängigkeit

Manchmal muss man den Kontext berücksichtigen, um zu entscheiden, welche Form der indirekten Rede verwendet werden sollte. Dies kann besonders schwierig sein, wenn der ursprüngliche Kontext nicht vollständig bekannt ist oder wenn mehrere Sprecher beteiligt sind.

5. Unterschiede zwischen Schrift- und Umgangssprache

In der schriftlichen Sprache wird die indirekte Rede häufiger und formeller verwendet, während in der Umgangssprache oft direkte Rede oder weniger formelle Formen bevorzugt werden. Dies kann zu Unsicherheiten führen, wenn jemand versucht, gesprochene Aussagen schriftlich wiederzugeben.

6. Verwechslung mit anderen Modi

Die indirekte Rede kann manchmal mit anderen grammatikalischen Modi verwechselt werden, wie dem Indikativ (Wirklichkeitsform) oder dem Imperativ (Befehlsform). Diese Verwechslungen können die Aussagekraft und die Genauigkeit der wiedergegebenen Rede beeinträchtigen.

7. Unregelmäßige Verben

Das Konjugieren unregelmäßiger Verben im Konjunktiv kann zusätzliche Schwierigkeiten bereiten, da hier oft nicht nur die Endungen, sondern auch die Stammvokale wechseln.

Diese Probleme erfordern eine genaue Kenntnis der grammatikalischen Regeln und eine sorgfältige Anwendung, um die indirekte Rede korrekt zu verwenden. In vielen Fällen hilft es, die Regeln zu üben und sich Beispiele anzusehen, um ein besseres Gefühl für die korrekte Anwendung zu bekommen.

Hier drei Beispiele von falscher indirekter Rede, gefolgt von der richtigen Version und einer kurzen Erklärung des Fehlers.

Beispiel 1: Falscher Gebrauch des Indikativs statt des Konjunktivs

Direkte Rede: „Ich bin müde.“

Falsche indirekte Rede: Er sagte, er ist müde.

Richtige indirekte Rede: Er sagte, er sei müde.

Erklärung: In der indirekten Rede sollte hier der Konjunktiv I („sei“) anstelle des Indikativs („ist“) verwendet werden.

Beispiel 2: Falsche Zeitform

Direkte Rede: „Ich war gestern im Kino.“

Falsche indirekte Rede: Er sagte, er war gestern im Kino.

Richtige indirekte Rede: Er sagte, er sei gestern im Kino gewesen.

Erklärung: Hier muss der Konjunktiv I verwendet werden und die Zeitform „war“ muss zu „sei gewesen“ geändert werden.

Beispiel 3: Falscher Gebrauch von Personalpronomen

Direkte Rede: „Ich werde es dir geben.“

Falsche indirekte Rede: Er sagte, ich werde es dir geben.

Richtige indirekte Rede: Er sagte, er werde es ihm geben.

Erklärung: Die Personalpronomen müssen angepasst werden. „Ich“ wird zu „er“ und „dir“ zu „ihm“.

3 Kommentare

  1. Ich hatte die Auflösung zwar richtig, weiß aber nicht warum.

  2. Wenn ich darf…..? Ausländern, denen der Instinkt fehlt, nehmen die schön logische Regel wahr: Das Verb in der indirekten Rede steht (im Konjunktiv) in der von dem Sprecher verwendeten Zeit. Was gar nicht der Fall in Englisch ist!

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