Was ist denn eine Inquitformel?, wird sich so mancher Leser jetzt fragen. Hier die Antwort:
Die Inquitformel
Der Begriff „Inquitformel“ (kurz: Inquit) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „er sagt“.
Ein Inquit dient dazu, den Lesern oder Zuhörern klarzumachen, wer spricht und welche Emotionen in einem Gespräch oder Monolog zum Ausdruck kommen. Ein Inquit hilft dabei, die Atmosphäre einer Szene zu verstärken, Charaktere zu vertiefen und den Leser besser in die Handlung einzubinden. Auf diese Weise wird die Kommunikation zwischen den Figuren authentischer und emotionaler. Ein gut formuliertes Inquit ist ein wichtiges Werkzeug in der Literatur, um Dialoge effektiver und ansprechender zu gestalten.
Kurz gesagt: Die Inquitformel ist eine Satzkonstruktion, die den Beginn (oder das Ende) einer direkten Rede anzeigt. In der Regel besteht sie aus drei Elementen:
- Die direkte Rede, die in Anführungszeichen oder in einer anderen Weise hervorgehoben wird.
- Ein Verb der Rede oder des Sprechens: „sagte“, „rief“, „murmelte“, „flüsterte“ etc.
- Das Subjekt der Rede, das in der Regel eine Person ist.
„Ich gehe jetzt“, sagte Peter.
„Gute Idee“, schrie Anna.
Das Subjekt einer Inquitformel kann je nach Textumfeld durch ein Pronomen ersetzt werden: „Mach’s gut!“, sagte er.
Funktion und Zweck
Die Inquitformel erfüllt mehrere Zwecke. Sie dient dazu, den Lesern anzuzeigen, wer spricht, den Dialog in die Handlung zu integrieren, die Charaktere zu charakterisieren und die Stimmung oder Emotionen der Figuren zu vermitteln. Sie ist daher ein wichtiges Werkzeug, um den Lesern eine tiefere Verbindung zur Handlung und den Charakteren zu ermöglichen.
Vielfalt
Autoren sollten auf die Vielfalt der Inquitformel achten. Verwenden Sie nicht nur Standardverben wie „sagte“ oder „antwortete“, sondern variieren Sie sie, um den Schreibstil interessanter zu gestalten. Zum Beispiel: „stotterte“, „erklärte“, „stammelte“, „flüsterte“, „schrie“, „murmelte“ usw.
Weniger ist mehr
Die Inquitformel ermöglicht den Lesern, den Sprecher dem Text zuzuordnen. Dies sollte klar und konsistent sein. Vermeiden Sie es, den Leser zu verwirren, indem Sie zu viele Inquitformeln verwenden, bevor der Charakter spricht, oder indem Sie sie weglassen, wenn nicht eindeutig ist, wer spricht.
Emotionen
Autoren sollten die Inquitformel nutzen, um die Emotionen und die Stimmung der Charaktere zu vermitteln. Ein Charakter kann beispielsweise „freudig“ sagen oder „mit Zorn“ antworten. Dies hilft, die Tonlage des Gesprächs zu verdeutlichen.
Dialoge unterstützen
Die Inquitformel sollten den Dialogfluss unterstützen, nicht unterbrechen. Autoren sollten darauf achten, dass Inquits nicht zu häufig eingesetzt werden, weil sie den Lesefluss auch stören können. In bestimmten Fällen kann es effektiver sein, den Sprecher anhand des Kontexts erkennen zu lassen.
Charaktere darstellen
Die Art und Weise, wie ein Charakter spricht und wie die Inquitformel verwendet werden, kann viel über die Persönlichkeit und die Beziehungen zwischen den Charakteren aussagen. Ein schüchterner Charakter kann anders sprechen als ein selbstbewusster oder wütender Charakter.
Atmosphäre/Situation
Die Inquitformel kann auch dazu beitragen, die Atmosphäre und die aktuelle Situation der Geschichte zu vermitteln. Wenn die Handlung beispielsweise in einer düsteren, gruseligen Umgebung stattfindet, kann die passende Inquitformel dazu beitragen, diese Atmosphäre zu verstärken.
„Das war’s dann, Rudolf!“, rief Obermüller und richtete seine Waffe auf die kaum zu erkennende Silhouette, die er in einer dunklen Ecke entdeckt hatte. Der Regen prasselte auf das Pflaster, als ein Mann mit erhobenen Händen ins Licht der Straßenlaterne trat und mit einem gequälten Lächeln sagte: „Ich hatte gehofft, Sie würden kommen, Herr Kommissar.“
Grammatik und Satzstruktur
Autoren sollten die richtige Grammatik und Satzstruktur beachten, wenn sie Inquitformel verwenden. Dies beinhaltet die Verwendung von korrekt gesetzten Anführungszeichen, Groß- und Kleinschreibung und die korrekte Platzierung der Inquitformel im Satz.
Fazit: Die Inquitformel ist ein wichtiges Werkzeug für Autoren, um Dialoge lebendig, verständlich und fesselnd zu gestalten. Durch die Beachtung der genannten Merkmale kann ein Autor sicherstellen, dass seine Geschichten effektive und ansprechende Dialoge enthält, die den Leser in die Welt der Charaktere eintauchen lässt.
Falsche Inquits
Man liest sie oft, was aber nicht bedeutet, dass sie korrekt sind:
…“, seufzte sie.
…“, lächelte er.
…“, grinste sie.
Derartige Inquitformeln sind grammatikalisch falsch! Man kann Wörter weder seufzen noch lächeln noch grinsen. Wörter werden gesprochen! Die Erläuterung, wie gesprochen wird, fügt man korrekterweise hinzu.
Korrekt ist also:
„Na gut, ich werde mich entschuldigen“, sagte sie und seufzte.
„Das ist eine gute Entscheidung“, antwortete er und lächelte.
„Du hast leider recht“, sagte sie und grinste.
Ob man diesen Dialog spannender formulieren könnte, steht auf einem anderen Blatt. Kommt immer auf den Zusammenhang an …