Viele Selfpublisher nutzen für ein Buchlayout das Programm WORD von Microsoft. Grundsätzlich ist Word zwar für das Erstellen von alltäglichen Dokumenten und einfachen Layouts geeignet, aber es bietet nicht die erforderlichen Funktionen und Kontrolle für professionelles Buchdesign.
Für die Erstellung von hochwertigen, ansprechenden Büchern mit komplexen Layouts, umfangreicher Typografie und optimaler Bildintegration ist Adobe InDesign (oder eine andere Designsoftware, z. B. Affinity-Publisher) definitiv die bessere Wahl.
Die Unterschiede
Layout und Typografie
InDesign: InDesign ist eine speziell für das Layout und die Typografie entwickelte Software. Sie bietet umfangreiche Werkzeuge und Funktionen zur präzisen Steuerung von Layoutelementen wie Text, Bilder und Seiten. InDesign unterstützt professionelle Typografie-Funktionen, darunter Zeilenumbrüche, Silbentrennung und Zeichenformate. Dies ermöglicht eine präzise Anpassung des Buchlayouts und die Schaffung ansprechender Typografie.
Word: Word ist eher eine Textverarbeitungsanwendung als ein Layout-Tool. Obwohl Word grundlegende Layoutfunktionen bietet, sind sie begrenzter und weniger flexibel als in InDesign. Die Typografie- und Layoutkontrolle in Word ist nicht so leistungsstark wie in InDesign.
Bildbearbeitung
InDesign: InDesign ermöglicht die Integration von Bildern in das Layout und bietet grundlegende Bildbearbeitungsfunktionen wie Zuschneiden und Skalieren.
Word: Word bietet ebenfalls Bildbearbeitungsfunktionen, aber sie sind in der Regel deutlich einfacher und weniger leistungsfähig als in InDesign.
Hinweis: Für professionelle Bildbearbeitung wird oft eine separate Software empfohlen, nämlich Photoshop (mit dem auch ich arbeite).
Farbmanagement
InDesign: InDesign bietet ein leistungsstarkes Farbmanagement und die Möglichkeit, Farbprofile und Farbmodi für den Druck anzupassen. Dies ist sehr wichtig, damit die Farben beim Druck korrekt wiedergegeben werden. Denn was nutzt es, wenn die Farben eines Umschlags auf dem eigenen Bildschirm zwar gut aussehen, beim gedruckten Buch dann aber deutlich anders aussehen? Nichts nutzt es, im Gegenteil: Der Autor ist zu Recht verärgert. Was aber in den seltensten Fällen an der Druckerei liegt, sondern an WORD. Das kein professionelles Layoutprogramm, sondern ein aufgemotztes Textverarbeitungsprogramm ist.
Word: Word bietet begrenzte Farbmanagementfunktionen und ist nicht so gut für das Erzeugen von Druckdateien geeignet. Sh. Bemerkung eins weiter oben …
Seitenverwaltung
InDesign: InDesign ist ideal für die Verwaltung von Büchern mit vielen Seiten. Es ermöglicht die Erstellung von sogenannten Masterseiten, automatischen Seitenzahlen, Seitenrändern und Spaltenlayouts. Diese Funktionen sind entscheidend für die konsistente Gestaltung von Büchern.
Word: Word kann auch für Bücher mit vielen Seiten verwendet werden, aber die Seitenverwaltungsoptionen sind begrenzter und erfordern oft mehr manuelle Anpassungen.
Buchumschlag
Die Gestaltung von Buchumschlägen erfordert spezielle Funktionen und Werkzeuge, die in Word fehlen. InDesign bietet umfassende Unterstützung für die Erstellung von Buchumschlägen und Rückentiteln.
InDesign: InDesign ermöglicht die Erstellung von komplexen, individuell gestalteten Umschlägen mit vielen kreativen Möglichkeiten. Es unterstützt das Arbeiten mit mehreren Ebenen, was es Designern ermöglicht, verschiedene Elemente wie Bilder, Text, Hintergründe und grafische Elemente miteinander zu kombinieren. Dies ermöglicht eine präzise Positionierung und Anpassung der Gestaltungselemente.
Word: Word ist in erster Linie eine Textverarbeitungsanwendung und bietet begrenzte Designmöglichkeiten. Die Umschlaggestaltung in Word beschränkt sich normalerweise auf einfache Text- und Bildplatzierung. Die Ebenen und die Positionierung von Elementen sind weniger flexibel und präzise. Daher ist erheblich schwieriger, komplexe Gestaltungselemente zu erstellen.
Druck und Export
InDesign: InDesign ist darauf spezialisiert, druckfertige Dateien zu erstellen. Es unterstützt den Export in verschiedene Formate, einschließlich PDF, die für den Druck und die Veröffentlichung erforderlich sind.
Word: Word ermöglicht zwar auch den Export in verschiedene Formate, aber die Kontrolle über die Druckproduktion ist längst nicht so umfassend wie in InDesign.
Team-Arbeit
InDesign: InDesign ist besser für die Zusammenarbeit in Design-Teams geeignet. Adobe bietet Dienste wie Adobe Creative Cloud und Adobe Fonts, die die Zusammenarbeit erleichtern.
Word: Word bietet eine einfachere Zusammenarbeit, insbesondere wenn Sie in einer Microsoft Office-Umgebung arbeiten. Es ermöglicht das gleichzeitige Bearbeiten von Dokumenten und die gemeinsame Nutzung von Dateien über Online-Plattformen wie OneDrive.
Fazit zum Vergleich InDesign/WORD
InDesign ist meine Wahl für das Buchdesign von Edition Blaes.
Word ist maximal für einfache Projekte geeignet oder wenn die Zusammenarbeit in einer Microsoft Office-Umgebung erforderlich ist.
Ich selbst würde nicht mal eine simple zweiseitige Drucksache mit WORD gestalten. Word ist ein zig-fach aufgemotztes Textverarbeitungsprogramm und kein professionelles Layoutprogramm. Deshalb nutze ich seit über 30 Jahren professionelle Design-Programme.
Mit Pagemaker habe ich angefangen, dann bin ich auf QuarkExpress umgestiegen und seit einigen Jahren arbeite ich mit InDesign. Und ich bin sehr zufrieden damit.