Buch veröffentlichen bei Amazon/KDP

Buch veröffentlichen bei Amazon – (k)ein Kinderspiel

Will man bei Amazon-KDP (Kindle Direct Publishing) ein Buch veröffentlichen, so ist das relativ einfach, allerdings gibt es einiges zu beachten. Macht man bei den technischen Dingen auch nur eine Kleinigkeit falsch, bekommt man eine Fehlermeldung, und bevor der Fehler nicht behoben ist, wird es nichts mit der Veröffentlichung.

Fehler beim Buch-Upload

Amazon/KDP listet auf seiner Website Fehler auf, die bei einem Buch-Upload am häufigsten vorkommen:

• Keine Zusammenführung transparenter Objekte und/oder Ebenen in der Ursprungsdatei
• Gesperrte oder verschlüsselte Dateien
• Dateien mit Schnittmarken, Lesezeichen, Kommentaren, unsichtbaren Objekten, Anmerkungen, Platzhaltertext oder Metadaten
• Fehlende Seiten
• Zu viele leere Seiten
• Fehlender Titel auf der vorderen Coverseite
• Fehlender Barcode
• Fehlerhafte Seitennummerierung
• PDF-Erstellungslogos oder Wasserzeichen

Was mir bei einem Buch-Upload einmal passiert ist: Die von mir verwendete Schrift war nicht im PDF eingebettet.

Schrift nicht eingebettet

Da habe ich beim Erstellen des PDF ganz offensichtlich vergessen, das entsprechende Häkchen zu setzen. Also habe ich die Schrift in das PDF eingebettet und erneut hochgeladen.

Nun war KDP zufrieden, und ich bekam folgende Information:

Korrekte Formate

Wichtig sind auch die korrekten Formate. Hält man sich nicht exakt an die Vorgaben von KDP, gibt es Probleme. Was verständlich ist … beauftragt man eine deutsche Druckerei mit dem Druck des Buches, muss man sich auch an deren Vorgaben halten. Diese sind bei den meisten Druckereien zwar ähnlich, aber nicht immer dieselben.

Welche Vorgaben bei KDP eingehalten werden müssen, erfährt man bei den »Richtlinien«.

Amazon-Richtlinien für den Datei-Upload von Taschenbüchern

Anschnitt

Wichtig ist unter anderem der »Anschnitt« (Englisch: bleed) bei randabfallenden Bildern und Farbflächen. Im Klartext heißt das, dass man Objekte (Fotos/Bilder/Illustrationen), die bis an den Rand reichen, 3,2 mm über den Rand hinaus anlegen muss, damit es nicht zu unschönen »Blitzern« kommt – weil eine Schneidemaschine nicht millimetergenau schneiden kann. Der 3,2 Millimeter breite Rand wird also beim gedruckten Buch abgeschnitten.

Buchrücken

Wichtig ist auch das Maß des Buchrückens (spine). Den rechnet man anhand der Seitenzahl und der Papierart aus. Reinweißes Papier ist ein wenig dünner als cremefarbenes, aus diesem Grund ist die Buchrückenbreite für beide Papiersorten unterschiedlich.

Buchrückentext

Beim Text auf dem Buchrücken muss man auch darauf achten, dass der Abstand zum linken und rechten Rand groß genug ist. Er muss mindestens 1,6 mm betragen.

Seitenlayout

Worauf man beim Anlegen einer Druckdatei für KDP auch achten muss, sind die Ränder des Innenteils, also der Abstand des Textes zum Bundsteg und äußeren Seitenrand. Da gibt es je nach Seitenzahl unterschiedliche Mindestabstände, die alle in der KDP-Anleitung definiert sind.

Bei dem von mir gestalteten Buch (über 500 Seiten) habe ich einen Innenrand von 19,5 Millimeter angelegt. Der von KDP vorgegebene Mindestabstand beträgt 19,1 mm.

So sieht der »Satzspiegel« bei zwei Inhaltsseiten beispielsweise aus:

Den inneren Rand habe ich übrigens 5 Millimeter breiter als den Außenrand gemacht, weil das Buch aufgrund der Klebebindung nicht platt auf der Unterlage liegt, sondern sich wölbt und demzufolge der innere Rand optisch kleiner wirkt. Wie man auf dem Foto deutlich erkennen kann.

Daten-Upload

Konto bei Amazon/KDP

Um ein Buch über Amazon verkaufen zu können, benötigt man ein Konto bei KDP.

Ist das eingerichtet, kann man das Buch dort anmelden.

Buchinformationen

Beim Upload in seinem »Bücherregal« gibt man zuerst die Buchdaten ein, also Titel, Auflage, Autor, ISBN, Veröffentlichungsdatum Buchbeschreibung, Titelbild und so weiter.

ISBN

Für die Veröffentlichung bei Amazon/KDP benötigt man eine ISBN (Internationale Standard Buchnummer). Man kann eine eigene ISBN (gekauft bei der ISBN-Agentur) verwenden oder eine von Amazon beziehen. Die kostet nichts.

Papier

Dann legt man das Papier fest. Ich empfehle meinen Autoren kein reinweißes Papier, sondern cremefarbenes (cream paper). Das ist augenfreundlicher, weil reinweißes Papier beim Lesen blenden kann.

Entsprechend des gewählten Papiers muss man auch die Buchrückenbreite angelegt sein. Für weißes Papier ist die Breite anders als bei cremefarbenem Papier.

Buchformat

Die Standarf-Buchformate bei Amazon sind in Zoll (Buchformate in den USA) angegeben.

Man kann aber auch ein individuelles (deutsches) Buchformat eingeben. Dazu wählt man »andere Größe auswählen« und gibt dort das gewünschte Maß in Zentimetern an.

Auf Englisch:

Auf Deutsch:

Proof-Datei von Amazon

Eine Proof-Datei (Prüfdatei) von zwei Inhaltsseiten sieht beispielsweise so aus.

Ich klicke mich durch die einzelnen Seiten und gebe die Datei dann frei.

Vor dem Antrag zur Veröffentlichung werden die technischen Angaben der Datei von Amazon/KDP geprüft.

Ist alles in Ordnung, bekommt man folgende Meldung:

Buchinhalt

Hinweis: Nun war der Datei-Upload zwar erfolgreich, aber vor der Veröffentlichung wird noch der Buchinhalt geprüft.

Amazon KDP hat bestimmte Richtlinien und Inhaltsbeschränkungen, die Autoren befolgen müssen, damit ihre Bücher auf der Plattform veröffentlicht werden. Hier einige allgemeine Kategorien von Inhalten, die von Amazon KDP abgelehnt werden können:

Buchinhalte, die Amazon nicht akzeptiert:

Plagiate und Urheberrechtsverletzungen: Bücher, die urheberrechtlich geschütztes Material ohne Erlaubnis des Rechteinhabers enthalten, werden abgelehnt.

Gewalttätige oder illegale Inhalte: Bücher, die zu Gewalt oder illegalen Handlungen anstiften, können abgelehnt werden.

Erotik und sexuell explizite Inhalte: Amazon hat klare Richtlinien für erotische Inhalte, die eingehalten werden müssen. Manuskripte mit sexuell explizitem oder pornografischem Texten können abgelehnt werden.

Hassrede und diskriminierende Inhalte: Inhalte, die Hass, Diskriminierung oder Belästigung aufgrund von Rasse, Ethnizität, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung usw. fördern, werden abgelehnt.

Irreführende Inhalte: Bücher, die falsche Informationen oder irreführende Behauptungen enthalten, können abgelehnt werden.

Gefährliche Inhalte: Bücher, die Anleitungen oder Informationen enthalten, die gefährlich oder schädlich sein könnten, wie beispielsweise Anleitungen zum Bau von Waffen, Bomben oder illegalen Drogen, werden abgelehnt.

Inhalte von geringer Qualität: Bücher, die schlecht geschrieben, mit Rechtschreib- und tippfehler haben, nicht korrekt formatiert oder in anderer Weise von geringer Qualität sind oder viele Fehler haben, können ebenfalls abgelehnt werden.

Buch wird geprüft:

Im »Bücherregal« bei KDP erscheint nach dem Upload die Meldung, dass das Buch geprüft wird.

Die Leute bei KDP arbeiten übrigens sehr schnell – offensichtlich auch am Wochenende. Die gezeigten Buchdateien habe ich am Samstagvormittag abgeladen und in der Nacht zum Sonntag bereits bekam ich die Info, dass der Proof fertig sei.

Den Proof sollte man genau anschauen. Ist alles in Ordnung, dann gibt man sein Okay, und wenige Tage später ist das Buch bei Amazon erhältlich.

Veröffentlichung bei Amazon

Buchbestellung

Bestellt ein Leser das Buch, wird es von Amazon gedruckt, geliefert, berechnet und abgerechnet. Man hat nach dem Upload der Dateien also keine Arbeit mehr damit. Die Verkaufsmarge, die Amazon einbehält, ist allerdings nicht gerade gering. Sie liegt zurzeit so um die 60 % vom Verkaufspreis. Diese Marge wird einem beim Datei-Upload auch klar mitgeteilt. Wie viel ein Autor am Buchverkauf verdient, liegt also in seinem Ermessen und ist abhängig vom Verkaufspreis.

E-Book

Danach habe ich noch die Datei für ein E-Book abgeladen, bei dem geht die Veröffentlichung bei Amazon noch schneller. Das Prozedere beim Upload ist ähnlich wie beim gedruckten Buch.

Hinweis:
Das für den Druck angelegte PDF ist als Vorlage für ein E-Book nicht geeignet, weil eine E-Book-Datei völlig andere technische Voraussetzungen hat als eine Druckdatei.

So gibt es in einem E-Book z. B. keinen Seitenumbruch (deshalb auch keine Seitenzahlen) – der Text läuft fließend – von Seite zu Seite, je nach Lesegerät und den Einstellungen des E-Book-Lesers. Einen Seitenumbruch in einem E-Book macht man deshalb nur bei einzelnen Kapiteln.

Die Umwandlung macht man mit einem speziellen Programm, das die Printdatei in eine E-Book-Datei konvertiert.

Mehr zum Thema E-Book gibt es hier.