Dass erschreckend viele Autoren erschreckend wenig Ahnung von Rechtschreibung haben, ist mir bekannt. Ich habe täglich damit zu tun.
Manchen Autoren scheint es allerdings völlig egal zu sein, ob und wie viele Fehler ihr Manuskript verderben. Ist schließlich Sache des Lektors … denken viele. Falsch gedacht! Fehler zu korrigieren, ist in erster Linie Aufgabe des Autors. Ein Lektor ist nicht dazu da, die Bequemlichkeit (Faulheit) des Autors zu unterstützen. Aufgabe eines Lektors ist, aus einem guten Text einen besseren zu machen. Dass er dabei auch Fehler korrigiert, ist reine Freundlichkeit. Viele Autoren sehen das aber – wie bereits erwähnt – anders.
Dass solche Autoren nicht die geringste Scheu haben, sich mit ihren nicht vorhandenen Rechtschreibkenntnissen der Öffentlichkeit zu präsentieren, habe ich heute – mal wieder – in einer Autoren-Gruppe bei Facebook bestätigt bekommen. Dort ist in einem Thread der im folgenden Screenshot gezeigte Satz zu finden:
Die Fehler zu zählen, ist mühsam. Auf die Schnelle habe ich 12 gezählt.
Nein, noch mal nachgezählt – es sind 13!
13 Fehler in einem Text mit 24 Wörtern. Bemerkenswert!
Der Verfasser dieses Beitrags nennt sich Autor. Diesem Autor ist es offensichtlich nicht peinlich, so einen Satz (streng genommen sind es vier Sätze) in einer vielgelesenen FB-Gruppe zu veröffentlichen.
In diesem Zusammenhang fällt mir mal wieder der Spruch von Henry Ford ein:
»Quality means doing it right when no one is looking.«
Auf Deutsch: „Qualität bedeutet, es richtig zu machen, wenn niemand hinschaut.“
Ich liebe diesen Spruch, und er ist seit über drei Jahrzehnten das Motto bei meiner Arbeit.
PS: In oben verlinkter FB-Gruppe bin ich seit einigen Jahren als „Grammar-Nazi“ verschrien. Und wehe, ich weise mal wieder auf die mangelnden Rechtschreibkenntnisse von Autoren hin. Sofort entsteht ein Shitstorm.
In diesem Zusammenhang ein weiterer Spruch aus der Liste meiner Lieblingssprüche. Dieses Mal von Johann Wolfgang von Goethe:
Es verdrießt die Leute,
dass die Wahrheit so einfach ist.
Wie viel Wahrheit in diesem Spruch steckt, erlebe ich öfter, als mir lieb ist.
Noch ein PS: Ich spreche nicht von Tippfehlern. Ich spreche von offensichtlichem Mangel an Rechtschreibkenntnissen.