Wie ein Titelbild für einen historischen Roman entsteht

Titelbild für einen historischen Roman

Vor einigen Tagen bekam ich eine Anfrage eines Autors – er wollte sein Manuskript zu einem Buch machen lassen. Ich schaute mir das Manuskript an und schickte ihm ein Angebot.

Seine Antwort war: »Wieso ist das Design des Titelbildes so teuer? Sie müssen doch nur den Buchtitel auf eine Seite setzen.«

Dazu muss man wissen, dass mein Honorarangebot weit unter 500 Euro lag …

Meine Antwort lautete: »Wir passen leider nicht zueinander.«

Um zu verstehen, wieso ich das geschrieben habe, stelle ich hier vor, wie das Titelbild für den historischen Roman »Barbarossa – Im Trigon der Macht« von Michael Franz entstanden ist. Dabei stelle ich nur einen kleinen Teil der Varianten vor. Und ich sage dazu nur wenig, denn die Bilder sprechen für sich.

entwurf 1

Zum Vergrößern der Bilder draufklicken.

Einen mittelalterlichen Hintergrund habe ich lediglich ausprobiert, denn ich ahnte schon, dass das zu viel des Guten sein würde. War es!

titelbild

Zum Schluss habe ich noch die mittelalterlich anmutende Schrift des Buchtitels geändert. Die sogenannte Frakturschrift konkurriert mit der Krone.

titelbild

Also habe ich eine einfache Serifenschrift gewählt. Und die schmückt nun das finale Titelbild. Zusammen mit einer anderen Illustration der Krone.

Barbarossa Titel neu

Kurz bevor die Datei zur Druckerei ging, habe ich mir noch eine kleine Spielerei ausgedacht: Der Barcode für die ISBN wurde farbig hinterlegt und als Dreieck dargestellt (Trigon).

umschlag-barbarossa

Insgesamt habe ich für die Gestaltung dieses Titels/Umschlags eine ganze Woche benötigt. Dies zu der Frage »Wieso ist das Design des Titelbildes so teuer?«

Alles in allem ist dieses Titelbild für einen historischen Roman ausgesprochen modern. Und es hebt sich völlig von allen anderen Titelbildern rund um das Thema Barbarossa ab.

Genau das war meine Absicht. Denn es steht nirgendwo geschrieben, dass das Titelbild eines historischen Romans auch historisch bzw. altbacken anmuten muss.

2 Kommentare

  1. Liebe Renate,
    dieser Betrag auf Deinem blog ist ungemein interessant, selbst für mich, der einen Teil davon ja mitbekommen hat.
    Er gibt mit zudem die Gelegenheit, noch einmal ausdrücklich Dank zu sagen für das Cover. Besser gesagt, weiterzugeben, was andere sagen, die das Buch zum ersten Mal sehen. Alle finden das Cover sehr, sehr gut bis großartig. Es ist ein eye-catcher und macht neugierig. Und es gefällt auch beim zweiten, dritten Blick noch immer. Es überzeugt. Nicht eine Stimme wollte etwas ändern. Und immer wieder kommen Stimmen hinzu, jede mit seinen Worten, doch immer begeistert. Ich bin froh, Dir das alles überlassen zu haben und Deiner Empfehlung gefolgt zu sein.
    Nicht das erste Mal bekomme ich auch mit, welche Arbeit dahinter steckt. Wer das nicht weiß oder nicht wenigstens annimmt, der weiß offenbar nicht, das Begabung und Kreativität nicht genügen, das unbedingt auch Fleiß und Disziplin dazu gehören.
    So kann ich den Kommentar des Interessenten nicht nachvollziehen, aber, das schon allein vom Angebotspreis her nicht. Deine Antwort dagegen verstehe ich sehr gut.
    Liebe Grüße Michael

  2. Lieber Michael,
    danke für deinen Kommentar! Ich freue mich sehr, dass deinen Lesern das Titelbild gefällt. Es hat mir selbst auch wirklich Spaß gemacht, es zu entwickeln. Es war eine interessante Angelegenheit, und offen gestanden bin ich auch ein bisschen stolz auf das Ergebnis. Denn das Cover hat etwas, das sehr wichtig ist: Es ist nicht zu verwechseln.
    Liebe Grüße
    Renate

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