Über die kleinen aber feinen Unterschiede bei Dienstleistern

Erfahrung über die kleinen aber feinen Unterschiede bei Dienstleistern in der Buchbranche

BoD

Den Buchdienstleister BoD kenne ich seit vielen Jahren. Ich zähle wohl zu den ersten Autoren, die dort veröffentlicht haben, und zwar meine Kurzgeschichten- und Katzenbücher. Denn an denen waren die Verlage, die meine Romane veröffentlicht haben, nicht interessiert. Kurzgeschichten verkaufen sich in Deutschland angeblich nicht gut … was ich übrigens noch nie verstanden habe, denn ich lese Kurzgeschichten äußerst gern.

Nun, wie dem auch sei, ich habe also bei BoD veröffentlicht und meine Bücher selbst vermarktet. Und zwar ziemlich erfolgreich. Darunter verstehe ich, dass ich mit dem Verkauf etwas verdient habe.

Mittlerweile ist aus BoD ein florierendes Unternehmen geworden, das eine breite Dienstleistungspalette anbietet, und BoD arbeitet mit anderen Dienstleistungsunternehmen zusammen. Zwei davon habe ich getestet. Eine PR-Agentur, die sich auf Buch-PR spezialisiert hat. Die Erfahrungen mit dieser Agentur waren nicht schlecht, aber auch nicht gut, und hat mich insgesamt 2.000 Euro gekostet. Teure Erfahrung!

Kein Lektorat nötig!

Dann habe ich einen von BoD empfohlenen Lektoratsdienstleister getestet, und diese Erfahrung war wirklich erfreulich – und erstaunlich. Denn ich hatte ein von einer sehr erfahrenen Lektorin des Fischerverlags bereits lektoriertes Roman-Manuskript hingeschickt – unter Pesudonym, der Lektor wusste also nicht, dass es sich bei mir um eine bereits veröffentlichte Autorin handelt.

Nun war ich sehr neugierig auf die Reaktion des Lektors. Und das teilte er mir mit: »Ihr Manuskript ist so gut geschrieben, das braucht nicht lektoriert zu werden.« Da war ich baff!

Lektorat nötig!

Dasselbe Manuskript habe ich einem Zuschussverlag geschickt. Der meinte, mein Manuskript müsse lektoriert werden.

Und genau das ist der feine, kleine Unterschied. Der Unterschied zwischen Menschen, die ehrlich sind, und Menschen, die einfach nur abkassieren wollen.

Über das Angebot des Zuschussverlages habe ich übrigens hier geschrieben und eine interessante Rechnung dazu aufgestellt.

PS: Ich handhabe das übrigens genauso. Wenn ein Autor nach einem Lektorat fragt, sein Manuskript aber so gut geschrieben ist, dass es kein Lektorat nötig hat, teile ich das dem Autor mit. Passiert ist das vor einigen Wochen erst. Ich habe der Autorin gesagt, dass ihr Manuskript lediglich ein Korrektorat benötigt.

Korrektorat

Ein Korrektorat allerdings ist IMMER notwendig, auch wenn das Manuskript auf den ersten Blick fehlerfrei zu sein scheint. Es gibt aber kein Manuskript ohne Fehler! Das ist leider so. Der Fehlerteufel ist ein tückischer Bursche und versteht es ausgezeichnet, heimlich durch ein Manuskript zu schleichen. Erst bei genauem Hinschauen sieht man, wo er überall seine gut versteckten Spuren hinterlassen hat.

Vor Kurzem habe ich ein Manuskript korrigiert, von dem der Autor meinte, es sei fehlerfrei. Einige seiner Freunde hätten es aufmerksam gelesen.

Ich fand auf 120 Seiten rund 40 Fehler. Und habe vermutlich nicht alle aufgespürt …

Wie gesagt: Der Fehlerteufel ist ein tückischer Bursche. Das liegt vor allem daran, dass unser Gehirn darauf programmiert ist, Texte zu verstehen. Hat es einen Text verstanden, ist es zufrieden. Versteckte Fehler sind ihm egal. Das ist da Tückische daran.

So kursiert im Internet folgender Satz, in dem jede Menge Buchstaben vertauscht sind, den man aber trotzdem versteht:

„Gmäeß eneir Sutide eneir Uvinisterät, ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wort snid, das ezniige was wcthiig ist, das der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiin snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sein, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, weil wir nicht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wort als gzeans enkreenn. Ehct ksras! Das ghet wcklirh! Und dfüar ghneen wir jrhlaeng in die Slhcue!“

Gefunden habe ich den Satz im Satzzeichen-Blog. Dort gibt es noch einen anderen Satz. Einen, in dem Buchstaben gegen Zahlen getauscht wurden. Selbst diesen Satz kann man problemlos lesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert