Lektorat – ein Beispiel

Ursprünglicher Absatz im Manuskript:

lektorat

Lektorierter Satz:

lektorat

Erklärung
Diese Passage bezieht sich auf einen Messie. Sein Haus ist voller Müll, seine Tochter hatte eine Entrümpelungsfirma beauftragt.

Ich habe die Reihenfolge verändert, denn der erste Satz bezieht sich auf die Entrümpelung und erklärt den Zustand des Hauses VOR der Aktion. Deshalb ist es angesagt, mit der Zeit zu beginnen.

»Das Schlafzimmer war nicht mehr zu betreten …« – dieser Satz ist passiv. Besser sind aktive Sätze. Außerdem wird mit der geänderten Formulierung die nicht so schöne Kombination »dass das« vermieden.

Wenn möglich, sollten Sätze mit Einschüben vermieden werden. Sie lesen sich nicht so geschmeidig wie Sätze ohne Einschübe. Außerdem schwimmt eine Brühe selbst nicht, sondern auf oder in der Brühe schwimmt etwas; in diesem Fall Unrat. »Unrat jeglicher Art und Güte« ist doppelt gemoppelt.

Die letzte Satzhälfte habe ich auch gestrichen, denn im ersten Satz steht bereits, dass das Haus voller Müll ist.

3 Kommentare

  1. Lieber Leo, deine Blogbeiträge bedürfen keines Lektorats – dein Schreibstil hervorragend! Ab und zu ein Fehlerchen ist in einem Blog nicht schlimm. Fehler in Büchern sind eine andere Sache, aber leider auch nicht zu vermeiden. Das Lektoratsbeispiel stammt aus einem Buchmanuskript …

    Ein befreundeter Verleger sagte einmal: „Ein Buch ohne Fehler ist ein Mythos.“ Ich gebe ihm recht, denn ich finde in jedem Buch Fehler. Die meisten sind nicht schlimm.

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